--> Les plaisirs du Bal – Suitentänze in der Barocken Musik | Thüringische Sommerakademie

Les plaisirs du Bal – Suitentänze in der Barocken Musik

Kammermusikkurs für Alte Musik
mit Gaby Bultmann und Juliane Ebeling
03. – 08. Juli 2011

Kursnummer: T 3112

KURSBESCHREIBUNG
In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurden die Tanzformen der Renaissance grundlegend modifiziert: Europa oberster Herrscher, auch über den musikalischen Geschmack, Ludwig der XIV. ließ seine Komponisten und Choreographen neue Ausdrucksformen für den höfischen Tanz suchen. Ein facettenreicher Kanon an Verzierungen, ausgeklügelte Melodieführung, spannungsvolle Harmonie und eine detailreiche Mehrstimmigkeit wurden zum Modell in ganz Europa.

Wir werden uns im Kurs mit der Entwicklung der verschiedenen Tänze und ihrer speziellen Ausprägung in den verschiedenen Ländern befassen. Uns interessieren die Unterschiede in Charakter, Form und Bewegung. Welche Gestik ist gemeint? Und wie übertragen wir dieses Wissen auf den Klang unsere Instrumente?

Eine große Rolle spielen die historischen Quellen zu Tempoangaben, vor allem das vom musikalischen Reisenden Uffenbach aus Paris mitgebrachte Pendel, das die Vorstellungen des Choreographen Feuillet widerspiegelte und vor einiger Zeit entschlüsselt wurde, sowie die Angaben zum Spielstil durch die nichtfranzösischen „Beobachter” wie Gottlieb Muffat.

Auf dem Programm stehen 3-5stimmige Werke von Jean-Baptiste Lully, Georg Philipp Telemann, Johann Fischer, Johann Schop, Henry Purcell und anderen.

Um einen möglichst breiten Einblick in das Thema zu vermitteln, stehen neben der Erarbeitung der Stücke auch ergänzende Chorarbeit und Referate zu Musikgeschichte auf dem Programm. Eine Hörwerkstatt und eine kleine Bibliothek zum Thema stehen den Teilnehmern zur Verfügung. Die groß besetzten Stücke des Kurses stellen wir abschließend in einem gemeinsamen Werkstattkonzert mit dem Theaterkurs vor.

Instrumente: Blockflöte, Gambe/Cello, Bassdulzian/Barockfagott, Cembalo, Barockvioline
Voraussetzung/Niveau: Zum Kurs eingeladen sind fortgeschrittene, erwachsene Spieler mit Kammermusikerfahrung sowie Cembalisten mit profunden Generalbaßkenntnissen.
Voraussetzung für die Blockflöten: Beherrschung des Blockflötenquartetts. Stimmton ist 440 Hz.
Arbeitsmaterialien: Notenmaterial wird zur Vorbereitung zugeschickt.

PREISE
Kursgebühr: 340 €
Kursgebühr ermäßigt: 300 € ermäßigungen/stipendien
(inklusive Vollverpflegung)

KURSZEITEN
Anreise: 1. Tag bis 18 Uhr (18:30 Uhr Abendessen und Einführung)
Kurszeiten: 10 bis 18 Uhr (inkl. Mittagessen)
Abreise: letzter Tag nach dem Frühstück
Freies Arbeiten: vor und nach den Kurszeiten möglich (i.d.R. 7 bis 24 Uhr)

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GABRIELE BULTMANN
Blockflötenstudium in Berlin bei Christoph Huntgeburth und bei Pedro Memelsdorff in Bologna/ Milano. Außerdem Gesangs-, Cembalo- sowie Barockviolinstudien und intensive Beschäftigung mit Mittelalterinstrumenten. Sie gründete acht Ensembles für Alte und Neue Musik und konzertiert mit ihnen in ganz Europa. Besonderes Interesse für interdisziplinäre und szenische Konzertprojekte. Mehrere CDs.
www.gaby-bultmann.de

JULIANE EBELING
Blockflötenstudium in Berlin bei Christoph Huntgeburth, nach dem Examen Fortführung der instrumentalen Studien mit Schwerpunkt Cembalo und Generalbaßpraxis.
Konzerttätigkeit mit verschiedenen Ensembles im Bereich der Alten Musik. Lehrtätigkeit an Berliner Musikschulen mit den Fächern Blockflöte und Cembalo. Dort Aufbau und Leitung verschiedener Ensembles mit historischen Instrumenten.

Seit 1993 halten Gabriele Bultmann und Juliane Ebeling gemeinsame Kurse zu Schwerpunktthemen der historischen Aufführungspraxis.
Sie sind „Brainpool“ des 1995 gegründeten Berliner Blockflötenquintetts panta rhei, das sich intensiv mit der Consortmusik der Renaissance auseinandersetzt. Konzeption und Realisation verschiedener szenischer Konzertprojekte.
1999 und 2003 gemeinsame CDs.
Seit 1996 jährliche Kurse an der Thüringischen Sommerakademie.